Grundlagen

Kapitel 11.1

Abnormale Situationen und Notlagen

Bei abnormalen Situationen / ABNORMAL SITUATIONS handelt es sich um alle unerwarteten Ereignisse, die nicht mit Standardverfahren bewältigt werden können, aber nicht unmittelbar die Sicherheit des Flugzeuges, der Flugzeuginsassen oder von Personen am Boden gefährden.

Bei Notlagen / EMERGENCIES handelt es sich um Ereignisse, die direkt die Sicherheit des Flugzeuges, der Flugzeuginsassen oder von Personen am Boden gefährden.

Abnormale Situationen und Notlagen durch technische Mängel sind selten, kommen aber immer wieder vor. Die Ursachen für abnormale Situationen und Notlagen müssen sich aber nicht zwingend auf technische Mängel beschränken.

Für viele abnormale Situationen und Notlagen existieren festgelegte Verfahren / EMERGENCY PROCEDURES und Checklisten / EMERGENCY CHECKLISTS, die im Flugzeughandbuch / AFM zu finden sind.

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Es gibt Situationen, bei denen nicht sofort klar ist, welches EMERGENCY PROCEDURE zur Anwendung kommt. Zudem ist es unmöglich, für alle Situationen und deren Kombinationen ein EMERGENCY PROCEDURE zur Verfügung zu haben. Darum ist es essentiell, auf ein bekanntes Grundverfahren zurückgreifen zu können, das immer anwendbar ist und innerhalb dessen in der richtigen Priorität die EMERGENCY PROCEDURES gemäss AFM zur Anwendung kommen. Ziel dieses Grundverfahrens ist es, die aufgetretene abnormale Situation oder Notlage mit einem bekannten Verfahren systematisch, überlegt und rasch unter Kontrolle zu bringen.

In jeder abnormalen Situation oder Notlage ist ein strukturiertes Vorgehen von zentraler Bedeutung. Ein bekanntes Grundverfahren, welches in den verschiedensten Situationen immer gleich angewandt wird soll helfen, Sicherheit in einer möglicherweise unklaren und potenziell bedrohlichen Situation zu schaffen.

Erstens maximiert dies die Chance, trotz möglichem Stress die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zu tun (Systematik), um damit die Bedrohung bestmöglich abzuwenden und voreilige Entschlüsse oder Handlungen zu verhindern. Zweitens kann damit auch in unbekannten Situationen eine Handlungssicherheit geschaffen werden, welche die psychische Belastung, mögliche Ohnmachtsgefühle und das daraus entstehende Risiko einer Denk- oder Handlungsblockade verringert und damit die Chance erhöht, abnormale Situationen und Notlagen souverän meistern und unbeschadet überstehen zu können.

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Grundverfahren in abnormalen Situationen und Notlagen

Für ein strukturiertes Vorgehen in abnormalen Situationen und Notlagen wurden von Flugzeugherstellern und Flugzeugbetreibern verschiedene Varianten von Grundverfahren erarbeitet. Sie alle gründen auf ähnlichen Überlegungen. Im Folgenden gehen wir auf eines dieser Grundverfahren näher ein:

Generelles

Es ist essentiell, dass dieses Grundverfahren sequenziell angewandt wird. Bevor das FLY, das NAVIGATE und das COMMUNICATE nicht erledigt ist, soll nicht mit EVALUATE begonnen werden. Es kann helfen, die einzelnen Punkte (FLY-NAVIGATE-usw.) laut auszurufen. Dies hilft einerseits dem Piloten selber, sich bewusst von Punkt zu Punkt durch das Verfahren zu arbeiten. Andererseits hilft es zum Beispiel auch dem Fluglehrer zu realisieren, dass die Situation erkannt und daran gearbeitet wird.

Wichtig ist auch, dass Sie das Grundverfahren systematisch und ohne Hektik, trotzdem aber flüssig anwenden. Es besteht die Gefahr, dass Sie an einzelnen Punkten zu lange hängen bleiben. Wenn Sie zum Beispiel im stabilisierten Reiseflug sind und ein Problem auftritt, dann ist das FLY und das NAVIGATE relativ rasch erledigt. Wenn Sie aber gerade dabei sind, bei schlechtem Wetter einen Gebirgspass zu überfliegen, dann sind Sie mit dem FLY und vor allem mit dem NAVIGATE länger beschäftigt als im ersten Fall.

Bei vielen, meist eher komplexeren Flugzeugen ist es notwendig, gewisse zeitkritische Sofortmassnahmen auswendig zu kennen. Diese werden vom Flugzeughersteller oder vom Flugzeugbetreiber vorgegeben. Auch bei weniger komplexen Flugzeugen macht es Sinn, gewisse zeitkritische Sofortmassnahmen auswendig zu kennen. Da diese Sofortmassnahmen im Normalfall nach dem Prioritätsprinzip «Fly-Nav-Com» aufgebaut sind, können sie beim Auftreten eines Problems als erstes gemacht werden. Anschliessend kann es Sinn machen, das hier erklärte Grundverfahren von Beginn weg durchzuarbeiten mit der Idee dahinter, mit einem bekannten Verfahren strukturiert durch das Problem zu arbeiten und dabei nichts zu vergessen.

FLY / Flugzeug steuern

Eine stabilisierte und sichere Fluglage ist überlebenswichtig und hat oberste Priorität. Zur Fluglage gehören Pitch, Bank und Yaw. Als Referenz dient primär der natürliche Horizont falls vorhanden, sekundär der künstliche Horizont. Auch der Flugvektor ist dabei nicht zu vernachlässigen und es muss klar sein, wohin er zeigt.

Tipp: Bei den meisten Flugzeugen kann man davon ausgehen, dass mit Pitch 0° und Leerlauf (z.B. bei einem Triebwerkausfall) das Flugzeug sicher fliegt. Das heisst, man unterschreitet / überschreitet keine Limiten (zum Beispiel: keine Gefahr von Stall).

Zu einer stabilisierten Fluglage gehört auch eine der Fluglage entsprechende Wahl der Triebwerkleistung sowie Klarheit über die Position der Widerstände und Auftriebshilfen, die je nach Situation und Störung angepasst werden müssen. Aus Fluglage, Triebwerkleistung und Wahl der Widerstände/Auftriebshilfen resultiert eine Geschwindigkeit. Auch diese soll ins Scanning miteinbezogen und bewusst gewählt, allenfalls angepasst und dann stabilisiert werden. Nun soll das Flugzeug noch ausgetrimmt werden.

Bei Triebwerkproblemen kann es nötig sein, die Fluglage der verbleibenden Triebwerkleistung anpassen zu müssen, weil mit einem Triebwerkproblem oft ein Schubverlust einhergeht und dadurch die Flugleistung des Flugzeuges eingeschränkt ist.

Bei Flugzeugen mit Autopilot soll dieser bewusst eingesetzt werden (Ein- oder Ausschalten; Automation situativ anpassen).

COMMUNICATE / Kommunizieren

Die Kommunikation umfasst eine kurze und prägnante Information, falls relevant und nötig, an:

  • die ATC
  • andere Besatzungsmitglieder (z.B. den Fluglehrer)
  • allenfalls vorhandene Passagiere

Falls Sie aktuell nicht auf einer aktiven ATC-Frequenz sind und keine Zeit haben, die passende Frequenz herauszusuchen, kann jederzeit die internationale Notfrequenz 121.500 aufgerufen werden. Auf dieser Frequenz hören alle ATC-Stationen, aber auch andere Flugzeuge wie Airliner und Militärluftfahrzeuge mit. Darum kann es helfen, in gebirgigem Terrain ohne Funkabdeckung sogar einen «blinden» Funkspruch abzusetzen auf 121.500. Ein Flugzeug, welches den Funkspruch hört, kann Ihre Information an die ATC weiterleiten.

Mit den Besatzungsmitgliedern und den Passagieren soll nur kommuniziert werden, wenn innerhalb des Flugzeuges die Arbeit aufgeteilt werden soll oder Anweisungen zu geben sind, die sofort umgesetzt werden müssen.

Es kann je nach Situation auch sein, dass bei COMMUNICATE mit niemandem kommuniziert wird, da es nichts Dringliches zu kommunizieren gibt oder die Sachlage noch zu wenig klar ist.

COMMUNICATE / Kommunizieren

In Notlagen / EMERGENCIES soll der Funkspruch mit

«MAYDAY, MAYDAY, MAYDAY»

beginnen, in abnormalen Situationen / ABNORMAL SITUATIONS mit

«PAN PAN, PAN PAN, PAN PAN»

Generell gilt, dass im Zweifelsfall nicht gezögert werden soll, eine EMERGENCY oder eine ABNORMAL SITUATION zu deklarieren.

Auch der Transponder kann zur Kommunikation eingesetzt werden. Die festgelegten Transpondercodes sind:

  • EMERGENCY/ Notfall: 7700
  • COMMUNICATION FAILURE / Funkausfall: 7600
  • HIJACKING / Flugzeugentführung: 7500

EVALUATE / Evaluieren

Jetzt haben Sie Zeit und Kapazität, sich um das eigentliche Problem zu kümmern. Beim Evaluieren des Problems geht es darum herauszufinden, welche Störung vorliegt und das dafür passende Verfahren festzulegen. Das Problem wird durch systematische Überprüfung und Vergleich unterschiedlicher Informationsquellen verifiziert. Informationsquellen können sein: Warnlampen, Instrumente, Schalterstellungen, Sicherungen / CB, ATC, Besatzungsmitglieder, Passagiere oder die eigenen Sinnesorgane wie Augen, Nasen und Ohren.

Hat man das Problem erfasst, erfolgt an dieser Stelle eine Kurzanalyse, ob der Fehler zeitkritisch ist oder nicht. Falls er zeitkritisch ist, ist es an dieser Stelle angebracht, das Flugzeug in Richtung eines geeigneten Landefeldes oder Flugplatzes zu steuern

EXECUTE / Ausführen

Nun gilt es, das unter EVALUATE verifizierte Problem zielgerichtet anzugehen. Für viele technische Probleme steht die Checkliste für Notverfahren / EMERGENCY CHECKLIST zur Verfügung.

DECISION MAKING / Entscheiden

Nun muss ein operationeller Entscheid getroffen werden.

  • Wie soll es mit dem Flug weitergehen?
  • Ist eine Notlandung oder eine vorsorgliche Landung nötig?
  • Kann bis zum nächsten geeigneten Flugplatz oder gar bis zur Destination weitergeflogen werden?
  • Muss der Flug abgebrochen und zum Startflugplatz zurückgekehrt werden?

Die entsprechenden Optionen mit ihren Vor- und Nachteilen sind gut gegeneinander abzuwägen. Berücksichtigt werden muss unter anderem: die verbleibende Flugzeit, der zu Verfügung stehende Treibstoff, der technische Zustand des Flugzeuges, das Wetter und die Pistenlänge am Zielflugplatz. Die ATC kann zum Beispiel betreffend Wetter, nächstgelegenen Flugplätzen oder deren Infrastruktur gut unterstützen, falls sie danach gefragt wird. Später sollte ein Entscheid nur revidiert werden, wenn neue Erkenntnisse vorliegen und durch den revidierten Entscheid beträchtliche Vorteile entstehen.

Ist ein Entscheid gefällt, müssen die involvierten Stellen wie ATC, Besatzungsmitglieder und Passagiere über diesen informiert werden.

Verbindlichkeit der Verfahren und Checklisten des AFM für ABNORMAL SITUATIONS / EMERGENCIES

In abnormalen Situationen und Notlagen soll wenn immer möglich gemäss den Verfahren vorgegangen werden, die im Flugzeughandbuch / AFM publiziert sind. Ein Auszug aus dem AFM in Form einer Checkliste mit allen flugzeugspezifischen abnormalen Situationen und Notverfahren ist in jedem Flugzeug hinterlegt. Es gilt vor jedem Flug sicherzustellen, dass diese Checkliste für den Piloten griffbereit ist.

Ebenso wichtig ist es aber, dass jeder Pilot den Inhalt dieser Checkliste kennt. Sie müssen einerseits das Inhaltsverzechnis kennen um zu wissen, ob Sie bei EXECUTE ein Verfahren zur Verfügung haben, das in der EMERGENCY CHECKLIST definiert ist. Andererseits müssen Sie aber auch den Inhalt der einzelnen Checklisten kennen. Ein zügiges Abarbeiten im Ernstfall ist nur möglich, wenn Sie sich schon einmal in Ruhe mit dem Inhalt der Checkliste mitsamt allen Zusatzerklärungen auseinandergesetzt haben.

Aus all diesen Gründen lohnt es sich, die Verfahren im AFM / EMERGENCY CHECKLIST während der Ausbildung zusammen mit dem Fluglehrer im Detail anzuschauen und nach der Ausbildung in regelmässigen Abständen aufzufrischen.

Fundierte technische Kenntnisse über das Flugzeug erleichtern es, bei EVALUATE die Übersicht zu erlangen und Fehlerquellen gezielter zu erkennen oder einzugrenzen.

Mit dem folgenden Arbeitsblatt haben Sie nun die Möglichkeit, den Inhalt des AFM Ihres Flugzeuges genauer zu studieren.

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