Notlandung: Anflug und Aufsetzen

Kapitel 16.5

Wahl der Landerichtung

Die Wahl der Landerichtung ist unter anderem abhängig von:

Windrichtung:

Die Richtung des Windes, welche für die Strecke ermittelt wird, braucht nicht unbedingt für den Boden zuzutreffen. Aus welcher Richtung der Wind am Boden bläst, ist erkennbar durch:

  • «wogende» Getreidefelder evtl. sich biegende Bäume, Gebüsche
  • Rauchfahnen (Kamine, Feldfeuer)
  • Oberflächenwellen auf dem Wasser

Gefälle:

In der Regel ist es besser mit Rückenwind hangaufwärts, als mit Gegenwind hangabwärts zu landen.

Wahl der Landerichtung

Die Wahl der Landerichtung ist unter anderem abhängig von:

Keyposition:

Für jedes Landefeld (Piste) können entsprechend der folgenden Darstellung 4 Schlüsselpositionen / KEY POSITION definiert werden.

Diese Keypositionen sind paarweise durch je einen Kreis verbunden. Der Kreis ist dabei als gedachte Anflughilfe im Raum zu betrachten.

Wahl der Landerichtung

Der gedachte Kreis über dem Landeplatz kann von jeder beliebigen Seite her angeflogen werden.

Je nach Höhe kann der Kreis zum Abbau der Höhe oder nur zum Anflug der Key Position verwendet werden.

Im Idealfall wird der Platz dabei so überflogen, dass die Keyposition mit etwa 1’O00 ft GND erreicht wird.

Wahl der Landerichtung

Ein Anflug mit Linkskurven ist dabei der Variante mit Rechtskurven vorzuziehen.

Grund:

Der Überflug des Platzes erlaubt eine bessere Einschätzung des Landeplatzes. Der Anflug mit Linkskurven ist besser zu übersehen und daher einfacher.

Einteilung des Anfluges nach bekanntem Muster

Bei der Einteilung des Anfluges für die Notlandung besteht kein grundsätzlicher Unterschied zum Verfahren für die Anflüge ohne Triebwerkleistung: Im Anflug soll ein Flugweg angestrebt werden, welcher sich an den Ablauf der bekannten Standard-Platzrunde anlehnt.

Von der «Key Position» bis zur Landung

In der Key Position werden die Landeklappen auf die erste Position gesetzt und bei Flugzeugen mit Einziehfahrwerk das Fahrwerk ausgefahren. Der Anflug wird weiterhin mit V BEST GLIDE fortgeführt. Dies ergibt einen steileren Anflugwinkel. Grund dafür ist, dass es mit einem steileren Anflugwinkel einfacher ist den Flugvektor zu sehen als bei einem flachen Anflugwinkel (für die Begründung klicke auf «Erklärung»).

Anflugkorrekturen, um den Aiming Point anzufliegen werden mittels Flugwegkorrekturen im Anflug so lange wie möglich durchgeführt.

Von der «Key Position» bis zur Landung

Erst wenn sicher ist, dass die Mitte des Landefeldes / der Landebahn erreicht wird, werden die Landeklappen vollständig ausgefahren und die Geschwindigkeit auf VFINAL APPROACH reduziert. Dadurch wird der Anflug steiler und der Flugvektor / Aiming Point verschiebt sich an den Beginn der Landefläche / der Landebahn.

Massnahmen vor dem Aufsetzen

Sind diese Punkte nicht bereits in der CHECKLIST FOR ABNORMAL SITUATIONS / EMERGENCIES enthalten, so sind kurz vor dem Aufsetzen folgende Massnahmen durchzuführen:

  • Schliessen der Treibstoffzufuhr (Tankwählschalter).
  • Unterbrechen der Kontakte für die Magnete (Zündschloss).
  • Nach dem Ausfahren elektrisch angetriebener FLAPS in die Landestellung:
    Abschalten aller elektrischen Systeme MASTER SWITCH OFF. Die STALL WARNING geht nicht mehr (wenn elektrisch).
  • Öffnen der Kabinentüre / Haube, damit sie nicht verklemmen kann.
  • Entfernen der Brillen zum Schutz vor Verletzungen.
  • Schutz der Passagiere durch folgernde Massnahmen (BRACE):
  • Kontrollieren der Sitzgurten und des Sitzes
  • Kissen auf die Knie
  • Schützen des Kopfes mit den Armen

Die Landung auf dem Wasser / DITCHING

Der Anflug auf eine Wasserfläche ist meist einfach, hingegen stellt die Wasserung auf einer grossen und ruhigen Wasserfläche ein besonderes Problem dar. Die verbleibende Höhe kann nur schwer abgeschätzt werden. Eine Empfehlung geht dahin, die Wasseroberfläche mit einer möglichst kleinen Sinkrate anzufliegen.

Die Wasserung soll möglichst nah und parallel zum Ufer erfolgen. Befinden sich Boote auf dem Wasser, so soll die Wasserung in deren Nähe durchgeführt werden.

Wasserungen in Flüssen sind problematisch. Das Wrack wird möglicherweise durch die Strömung unter die Wasseroberfläche gedrückt und dort festgehalten. Auch wenn sich die Flugzeuginsassen befreien können, so droht Lebensgefahr durch die Strömung und Wasserwirbel.

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