Effekte durch den Einsatz der primären Steuer
Kapitel 4.3
Das negative Wendemoment / ADVERSE YAW
Gültigkeit:
Vor allem langsame Flugzeuge und Flugzeuge mit grosser Spannweite zeigen diesen Effekt deutlich.
Segelflugzeuge zeigen aufgrund ihrer grossen Spannweite ein starkes negatives Wendemoment. Bei modernen Motorflugzeugen ist der Effekt eher schwach.
Das negative Wendemoment / ADVERSE YAW
Erklärung:
Das negative Wendemoment entsteht als Folge des Querruderausschlages beim Ein- und Ausleiten von Kurven. Ursache ist die Erhöhung des Widerstandes am aufsteigenden Flügel als Folge des Querruderausschlages.
Die Wirkung ist ein Gieren (YAW) um die Hochachse (Z) gegen die beabsichtigte Kurvenrichtung. Dieses Gieren tritt solange auf, wie die Querruder ausgeschlagen sind (resp. das Flugzeug,,rollt”).
Das negative Wendemoment / ADVERSE YAW
Gegenmassnahme:
Das negative Wendemoment muss beim Einleiten einer Kurve durch vorausschauende Arbeitsweise mit massvollem Seitensteuereinsatz kompensiert werden.
Die Kontrolle des Seitensteuerausschlages erfolgt mit Hilfe der Kugel im Turncoordinator. Das Mass des Seitensteuerausschlages hängt von der Grösse des Quersteuerausschlages ab.
Das Schiebe-Rollmoment / DIHEDRAL EFFECT
Im Kurvenflug legt der kurvenäussere Flügel die grössere Wegstrecke zurück. Dies führt zu einer höheren Geschwindigkeit der anströmenden Luft und resultiert in einem leicht höheren Auftrieb am kurvenäusseren Flügel. Dieser grössere Auftrieb bewirkt ein Rollmoment, welches die Querlage des Flugzeuges zunehmen lässt. Mit einem minimen Querruderausschlag entgegen der Kurvenrichtung wird das Flugzeug in der Kurve stabilisiert. Auch dieser Effekt tritt vor allem bei Segelflugzeugen deutlich auf.
Zusammenfassung
Das negative Wendemoment und das Schiebe- Rollmoment werden durch die bewusste Kontrolle des Flugzeuges mit den PRIMARY FLIGHT CONTROLS um die drei Achsen ausgeglichen.
Kenntnisse über die Art und Grösse der Störungen erlauben vorausschauende Gegenmassnahmen, bevor diese auftreten.