Notlandung ohne Triebwerkleistung, Grundlagen

Kapitel 16.1

Die Gleitdistanz / GLIDING DISTANCE

Die Gleitdistanz ist das Verhältnis von Höhe zu möglicher Gleitdistanz im Geradeaus-Gleitflug.

Die maximale Gleitdistanz kann nur bei genauer Einhaltung der im AFM vorgegebenen Fluggeschwindigkeit V BEST GLIDE erreicht werden.

Diese Gleitzahl entspricht dem besten Auftrieb Widerstandverhältnis des Flugzeuges mit einer vorgegebenen Fluggeschwindigkeit und Konfiguration.

Die Gleitdistanz / GLIDING DISTANCE

Berechnung der Gleitdistanz aus der Gleitzahl

Basis-Schulflugzeuge haben eine Gleitzahl von ca. 1:10, Segelflugzeuge eine solche von 1:30 bis 1:60.

Motorflugzeug: Gleitzahl 1:10

Mögliche Gleitdistanz aus 1’000 ft

Segelflugzeug: Gleitzahl 1:40

Mögliche Gleitdistanz aus 1’000 ft

Fluggeschwindigkeit für bestes Gleiten / V BEST GLIDE

Mit dieser Geschwindigkeit wird die grösste Distanz in Bezug auf die verbleibende Höhe zurückgelegt. Sie entspricht meistens der Steigfluggeschwindigkeit Vy. Sie ist abhängig von Masse und Flughöhe. Der Ausdruck «Beste Gleitzahl» bezieht sich auf diese Fluggeschwindigkeit.

Die Konfiguration für diese Geschwindigkeit ist im AFM angegeben.

Fluggeschwindigkeit für geringstes Sinken / V BEST ENDURANCE

Das ist die Geschwindigkeit, mit welcher ein Flugzeug über die längste Zeit in der Luft bleibt. Im AEM von Motorflugzeugen ist diese Geschwindigkeit in der Regel nicht angegeben. Sie liegt etwa 15 % unter der V BEST GLIDE.

Diese Fluggeschwindigkeit hat beim Triebwerkausfall folgende Bedeutung:

Es kann aus taktischen Gründen vorteilhafter sein, längere Zeit in der Luft zu bleiben, anstatt eine grössere Distanz zurückzulegen (Vorbereitung der Landung).

Stabilisierung eines Gleitfluges

Die grösste Distanz oder die längste Flugzeit erreichen Sie durch eine rasche Stabilisierung des Flugzeuges auf der vorgegebenen Gleitflug-Geschwindigkeit.

Achtung:

Ein Gleitflug muss unbedingt ausgetrimmt werden. Die Suche nach einem geeigneten Landeplatz führt sonst rasch zu unkontrollierten Fluglagen.

Sinkraten, Winkelgeschwindigkeiten im Gleitflug

Kenntnisse der Gleitflug-Sinkraten des verwendeten Flugzeug im Geradeaus- und Kurvenflug sind für eine systematische Einteilung des Gleitfluges unentbehrlich Sie werden diese Werte für das Basis-Schulflugzeug praktisch erfliegen und auswendig lernen.

Geradeausflug:

Als Faustregel kann angenommen werden: Mit Basis-Schulflugzeugen sind die Sinkraten im Gleitflug ungefähr doppelt so gross, wie im normalen Landeanflug mit Triebwerkunterstützung.

Sinkraten, Winkelgeschwindigkeiten im Gleitflug

Kenntnisse der Gleitflug-Sinkraten des verwendeten Flugzeug im Geradeaus- und Kurvenflug sind für eine systematische Einteilung des Gleitfluges unentbehrlich Sie werden diese Werte für das Basis-Schulflugzeug praktisch erfliegen und auswendig lernen.

Kurvenflug:

Im Kurvenflug sind die Sinkraten grösser als im Geradeausflug. Sie variieren mit Querlage und Masse. Die Annahme, dass der Höhenverlust pro Kreis mit zunehmender Querlage grösser wird, stimmt nicht in jedem Fall.

Sinkraten, Winkelgeschwindigkeiten im Gleitflug

Feststellung:

Kurven mit 45° Querlage haben eine grössere Sinkrate als solche mit 30°Querlage. Es wird jedoch am wenigsten Höhe abgebaut.

Erklärung:

60° Querlage: Der Kreis wird in der kürzesten Zeit geflogen, das Flugzeug dreht mit einer hohen Winkelgeschwindigkeit, die Sinkrate ist jedoch sehr hoch.

15° Querlage: Die Sinkrate ist zwar klein, pro Umdrehung wird jedoch viel Zeit benötigt, sodass sich das Flugzeug nach einem Kreis in einer tieferen Position befindet als mit 45° Querlage.

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